Zecken

Zecken

(lat. Ixodida)

Zecken – blutsaugende Spinnentiere

Zecken zählen zu den blutsaugenden Ektoparasiten, befallen Wirbeltiere aller Art, aber leider auch uns Menschen. Von den gut 900 weltweit bekannten Arten, zählen viele von ihnen als berüchtigte Krankheitsüberträger. Taubenzecken, welche zu den Lederzecken zählen, sind über Jahre hungerfähig. Auwaldzecken befallen in der Regel Wildtiere. Der Mensch und Hunde gelten als Fehlwirte, werden aber im Notfall bei Nahrungsbedarf immer stärker frequentiert.

Charakteristisch für alle Arten sind neben den stechend-saugenden Mundwerkzeugen, die 4 Beinpaare (Larven nur 3 Beinpaare), sowie das letzte Fußglied, welches zu einem Klammerglied umgestaltet ist. Dadurch finden die Parasiten Halt auf ihrem Wirt.

Zecken auf dem Rasen

Um den passenden Wirt zu finden klettern die Tiere an Grashalmen hoch oder nehmen weitere Wege bis hin zu hohen Büschen oder Bäumen in Kauf, um sich anschließend auf den vorbeilaufenden Wirt regelrecht zu stürzen bzw. fallen zu lassen. Hierbei kommt ihnen ihre Fähigkeit, nämlich Kohlendioxidausstöße der Wirte, riechen zu können zugute. Ihr Kohlendioxidsensor befindet sich hierzu am letzten Beinglied.

Zeckenwarnung im Wald

Auch ein gemütlicher Waldspaziergang endet, besonders in den heißen Sommermonaten, genauso wie ein Ausflug zum Pilze sammeln, mit einem ungewollten Andenken im Gepäck, welches unbeachtet zu erheblichen gesundheitlichen Risiken führen kann. Daher finden sich in unseren Wäldern immer häufiger Warnschilder, welche man heutzutage ernst nehmen sollte.

Zechen auf der Haut

Zecken sind in Summe flügellos und ritzen vor dem Stechvorgang die Haut des Wirtes mit ihren sogenannten Cheliceren (zahnförmige Vorsprünge am Kopf) an, bevor im Anschluß ihr Stechrüssel in die Wunde nachgeschoben wird. Beim Zeckenstich, welcher fälschlicherweise umgangssprachlich als Zeckenbiß tituliert wird, geben die Zecken Speichel ab, welcher das Verklumpen des aufgenommenen Blutes verhindern soll. Im Speichel finden sich jedoch zum Leidwesen der Wirte Viren, Bakterien und andere Krankheitserreger.

Vollgesaugte Zecke

Ein Stechvorgang dauert je nach Art zwischen 30 und 60 Minuten und läßt dabei die Parasiten auf ein Vielfaches ihres Körpervolumens (3 – 5 Mal so groß) anschwellen. Sind sie einmal satt, lassen sie sich einfach abfallen. Danach verkriechen sie sich in ihre Verstecke und warten auf die Rückkehr ihres bekannten Wirtes oder das Eintreffen eines neuen Wirtes.

Früher galten Zecken in unseren Breiten als reine Sommer-Parasiten, hielten sie in den Wintermonaten ihre Winterruhe. Durch die globale Erderwärmung und der immer mehr zunehmenden warmen Winter, zeigen sich bei uns Zecken mittlerweile ganzjährig aktiv.

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Bekannte Zeckenarten in Deutschland und ihre Gefahren

Am Häufigsten begegnen wir in unserem Alltag dem „Gemeinen Holzbock“, der „Braunen Hundezecke“, der „Auwaldzecke“ und der „Taubenzecke“. Letztere verliert jedoch durch ihr Auftreten im häuslichen Umfeld immer mehr von Bedeutung und rutscht dadurch in der Schädlingsbekämpfung in den Hintergrund.

Gemeiner Holzbock

Der „Gemeine Holzbock“ (lat. Ixodes ricinus), welcher im Volksmund einfach als Zecke bezeichnet wird, zählt zu den Schildzecken und ist je nach Ernährung hell bis dunkelbraun gefärbt, teilweise sogar grau. Er lebt in Wäldern und durchläuft einen langen Entwicklungsprozeß von gut 2 Jahren (vom Ei bis zum Imago). Er ist grundsätzlich sehr widerstandsfähig, kann in allen Lebensstadien problemlos überwintern und ein Alter von bis zu 5 Jahren erreichen. Bekannt macht ihn seine Eigenschaft als Überträger der Frühsommer-Meningoenzephalitis, eine durch das FSME-Virus ausgelöste Erkrankung, sowie der gefürchteten Borreliose.

Bei FSME treten zunächst grippeähnliche Symptome auf. In einigen Fällen kommt es allerdings zu Entzündungen des Gehirns und der Hirnhäute. Sie kann ebenfalls zu Lähmungen und Herzschädigungen führen und in einigen Fällen sogar tödlich enden.
Borreliose ist eine nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtige bakterielle Infektionskrankheit. Die Larven des Holzbocks befallen vorzugsweise Reptilien und Vögel, Nymphen und weibliche Tiere sehen Säugetiere aller Art als ihren passenden Wirt an. Dabei gibt es keine großen Präferenzen, da Holzböcke jegliche Tierart und auch Menschen als passende Wirte ansehen.

Braune Hundezecke

Die „Braune Hundezecke“ (lat. Rhipicephalus sanguineus) stammt ursprünglich aus Nordafrika und befällt namensgleich vorzugsweise Hunde. Ihre neue Heimat ist Südeuropa. Zu uns nach Deutschland kommt sie nur durch Einschleppung nach Urlaubsreisen ins südliche Ausland. Bislang sind die klimatischen Bedingungen für eine dauerhafte Ausbreitung in Deutschland noch nicht ausreichend vorhanden.

Pirminius Auwaldzecke

Die Auwaldzecke (lat. Dermacentor reticulatus) heißt mit richtigen Namen Wiesenzecke, wird aber auch als Bunt- oder Winterzecke bezeichnet und gehört zu den Schildzecken. Ihre Größe liegt zwischen 3,5 mm und 6,0 mm im nüchternen Zustand. Ihr Rückenschild ist gelblich schwarz gefärbt. Sie gilt als Überträger von Babesia canis canis, der Erreger der Babesiose bei Hunden (Hundemalaria), sowie von Babesia caballi und Theileria equi (Pferdepiroplasmose).
Bei einer Hundemalaria werden die roten Blutkörperchen der Wirte zerstört, welche nach einem Stich hohes Fieber bekommen. Diese Erkrankung kann leider sehr rasch zum Tode führen. Da bislang Babesiosen in Deutschland nicht gängig waren, gibt es derzeit leider auch keinen zugelassenen Impfstoff.

Die Auwaldzecke ist aber auch verantwortlich für die Übertragung des Q-Fiebers, einer Zoonose, gegen welche es in Deutschland bislang auch keinen zugelassenen Impfstoff gibt. Letzlich wird sie noch für die Hasenpest und neuerdings auch für FSME bei uns Menschen verantwortlich gemacht.
Wir haben es hier mit einer Zeckenart zu tun, welche als Überträger von Krankheitserregern in den absoluten Fokus gerutscht ist. Ursprünglich sorgte diese Zeckenart in Sachsen und Sachsen-Anhalt für negative Publicity.

Mittlerweile hat sie über den Westen unserer Republik in Richtung Norden bewegt und wurde sogar auf Sylt gefunden. Ein süddeutscher Radiosender berichtete zu Beginn 2024 sogar davon, dass man von einer bundesweiten Ausbreitung sprechen kann.
Menschen und Hunde sind eigentlich Fehlwirte der Auwaldzecke, welche bevorzugt Wildtiere als ihre Wirte betrachtet.

Zeckenschutz & Zeckenbekämpfung

Da Zecken Überträger von unterschiedlichen Krankheitserregern sind und diese bei uns Menschen, aber auch unseren Haustieren gefährliche Situationen hervorrufen können, empfehlen wir auf einen bestmöglichen Impfschutz zu achten. Der Arzt Ihres Vertrauens sollte Sie hierzu beraten und aufklären können. Gleiches gilt entsprechend für einen solchen Tierarzt.

Das Absuchen des gesamten Körpers bei Mensch und Tier sollte in der besonders starken und aktiven Zeckenzeit (jährlich zwischen März und Oktober) zur gängigen Praxis gehören. Nur so kann gewährleistet werden, dass ein möglicher Befall rasch erkannt wird, bevor der Parasit sich vollsaugt und von selbst wieder abfällt. Ein Waldspaziergang oder ein Laufen über eine hohe Grasfläche kann ausreichen, um einen der unbeliebten Plagegeister und Krankheitsüberträger aufzunehmen.

Wenn Haustiere sich auffallend kratzen kann ein Blick nicht schaden!
Zecke vom Artzt entfernen

Das Entfernen von Zecken aus der Haut sollte am besten auch ein Mediziner übernehmen. Die Einstichstelle gehört anschließend versorgt und sollte im Auge behalten werden.

Aus Sicht der Schädlingsbekämpfung gibt es technische Möglichkeiten einem Befall entgegen zu wirken. Wärmebehandlungen, Spritzverfahren mit Akariziden und der Einsatz von Stäubemitteln sind Methoden bei der Bekämpfung von Zecken. Diesen möglichen Maßnahmen geht unsererseits allerdings eine intensive Ortsbegehung voraus.
Wir möchten auch betonen, dass wir uns nur um Räumlichkeiten im weitesten Sinne kümmern können und zu keiner Zeit Behandlungen an Menschen oder an Haustieren durchführen können. Unsere Präparate sind für derartige Einsätze keinesfalls ausgelegt und vorgesehen.
Wir empfehlen unseren Kunden bei einem Befall ein häufiges Saugen aller Wohnflächen, speziell jedoch um die Schlafstätten von Haustieren wie Hunden und Katzen herum, genauso wie das Waschen von Schlafdecken, Hunde- und Katzenkörbchen (bei 60 ° C sofern technisch möglich).

Sollten Sie Fragen haben, so stehen wir Ihnen gerne jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.

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