In der Schädlingsbekämpfung widmen wir uns einerseits den „Echten Motten“ (lat. Tineidae) wie beispielsweise den Kleider- oder Kornmotten, sowie Motten aus der Familie der Zünsler (lat. Pyralidae), wozu beispielsweise die Dörrobst- und Mehlmotte zählen.
Nicht zu verwechseln mit dem in Gärten gefürchteten Buchsbaumzünsler. Er wird im Rahmen des Pflanzenschutzes durch einen entsprechend ausgebildeten Schädlingsbekämpfer bekämpft.
Bei ihm handelt es sich um einen ostasiatischen Kleinschmetterling, welcher zur Familie der Crambidae zählt und durch Einschleppung erst im 21. Jhdt. zu uns nach Europa kam. Es wird bei uns daher als invasive Art betrachtet.
Für weitere Fragen bitten wir um Kontaktaufnahme
Oben genannte Motten sind hingegen weltweit verbreitet und zählen eindeutig zu den Material- und Vorratsschädlingen in unserer täglichen Praxis als Schädlingsbekämpfer.
Im Flug, mit ihren geöffneten und aus Schuppen bestehenden Flügelpaaren, sind optisch viele Motten schön anzusehen, so dass man die von ihnen ausgehende Gefahr im ersten Moment unterschätzt.
Sie flattern dann munter durch Wohnungen, Lebensmittellager, Produktionshallen etc. umher und werden zunächst als lästig und störend wahrgenommen.
Meistens wird einem erst dann ein Befall überhaupt bewußt, konnten die Raupen (Mottenlarven) sich bis zu diesem Zeitpunkt klein und versteckt halten.
In der Zwischenzeit ist es im Hintergrund leider zu massiven Schäden gekommen und vielleicht muß man feststellen, dass wertvolle Vorräte oder der geliebte Pullover beschädigt wurden.
Dann bleibt einem nichts anderes übrig, als sich von den befallenen Produkten zu trennen und diese umgehend zu entsorgen.
Leider ist die Entsorgung bei der Mottenbekämpfung ein erster Schritt, auch gleich wenn ein sehr schmerzvoller, gefolgt von gründlichen Reinigungsarbeiten.
Für eine fachlich korrekte Beseitigung eines Mottenbefalls, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme.
In Wahrheit sind nicht die adulten Falter für die entstandenen Schäden verantwortlich, sondern deren Larven (Raupen).
Adulte fressen i.d.R. nicht mehr und nehmen bestenfalls je nach Art nur noch Flüssigkeit zu sich. Die Lebenserwartung eines Falters liegt daher nur bei wenigen Wochen. Er nutzt diese kurze Lebensphase allerdings für seine Vermehrung. Deshalb stehen in der Schädlingsbekämpfung neben den Larven, die adulten, männlichen Tiere im Fokus aller Maßnahmen.
Beim berühmten Zick-Zack-Flug folgt das Mottenmännchen den Pheromonen (hier: Sexuallockstoffen) der Mottenweibchen, welche es zuvor über Rezeptoren an seinen Fühlern aufgenommen hat. Dabei fliegt das Männchen entgegen der Windrichtung dem Duft hinterher. Das Flugmuster gleicht in seiner Bewegung hierbei einem Zick-Zack-Muster (wellenartig).
Hat ein Männchen ein Weibchen ergattert, kommt es zur Begattung sowie zur späteren Eiablage des Weibchens im Nährsubstrat. Hieraus wiederum entwickeln sich die Larven, welche bei Motten „Raupen“ genannt werden.
Diese wiederum durchlaufen einige Entwicklungsstufen (ca. 6 Häutungen abhängig von der Art), bevor sie sich final im letzten Stadium verpuppen, wobei sie einen sogenannten Kokon spinnen. Aus diesem Kokon (Gespinst) schlüpfen final die adulten Falter. In diesem Puppenstadium besteht letztlich noch die Gefahr darin, dass diese Puppen einiger Mottenarten „mobil“ sind, d.h. Puppen wandern können und dadurch ihren „Standort“ verändern. Somit kann ein Anfraß örtlich weiter ausgebreitet werden.
In der kalten Jahreszeit (Herbst / Winter) ist das Vorkommen geringer, aufgrund der biologisch bedingten Diapause (generelle Umstellung des Stoffwechsels bei den Tieren). Oftmals wird dieses geringere Vorkommen mit großem Bekämpfungserfolgen gleichgestellt, was praktisch nicht der Fall ist. Bei Örtlichkeiten mit einer konstanten Umgebungstemperatur kann es daher gut möglich sein, dass es zu keiner wahrnehmbaren Befallsveränderung kommt.
Weitere Besonderheiten zu den einzelnen Arten, finden Sie bei unseren Tierbeschreibungen unten stehend.
Bei einem Mottenbefall, ganz gleich ob bei Kleider- oder Lebensmittelmotten ist schnelles Handeln erforderlich. Oftmals werden nur die adulten Falter wahrgenommen. Was allerdings in den Verstecken passiert, findet man erst heraus, wenn man aktiv danach sucht.
Krankheiten etc. können nicht übertragen werden, auch gleich wenn manche Menschen allergisch auf die Schuppen in den Flügeln reagieren können. Es handelt sich bei Motten um reine Material- und Vorratsschädlinge.
Die adulten Falter sind eigentlich als harmlos zu betrachten, da von ihnen kein wirklicher Schaden mehr ausgeht. Sie fressen nichts mehr, sondern nehmen nur noch in der für sie kurzen Lebenszeit Flüssigkeit auf. Darüber hinaus sorgen sie sich um die Vermehrung der eigenen Art.
Die Larven (Raupen) sind die eigentlichen Schadtiere. Bei den Kleidermotten muß die Nahrung mindestens zu 20% aus tierischen Anteilen bestehen. Larven der Kleidermotten fressen aufgrund ihres Vitamin-B2-Bedarfs sogar gerne verschmutzte Kleidung.
Ansonsten lassen sich die Larven grundsätzlich Pelze, Felle, Federn, Seide, Kaschmir, ausgestopfte Tiere, Vogelnester und sonstige tierische, keratinhaltige Produkte „schmecken“. Synthetische Kleidung, aus z.B. Baumwolle, oder auch gar Dekoartikel finden in Motten keine Abnehmer.
Lebensmittelmotten bevorzugen hingegen Mehl, Tee, Gewürze, Schokolade, Kaffee, Nudeln, Nüsse, Pistazien, Mandeln, Trockenobst, Tiernahrung und vieles mehr.
Gelagerte Waren in Unternehmen gehören daher besonders geschützt und fortlaufend in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Ein passendes Monitoring können wir bei unseren Kunden jederzeit einrichten. Dabei ist es unerheblich ob es sich bei Ihrem Betrieb um den Hersteller von Bekleidung, Lebensmitteln aller Art oder beispielsweise einen gastronomischen Betrieb handelt.
Erkennungsmerkmale:
Vermehrung:
Biologie & Lebensweise:
Lebenserwartung:
Ernährung:
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Vermehrung:
Biologie & Lebensweise:
Lebenserwartung:
Ernährung:
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Lebenserwartung:
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Anders als es vielleicht bei anderen Schädlingen der Fall ist, kann eine Bekämpfungsmaßnahme nur Erfolg haben, wenn konsequent Reinigungen einerseits durchgeführt, aber auch das Vernichten von befallenen Produkten andererseits, vollzogen wird. Dies kann für Kunden eine extrem finanzielle Belastung darstellen und für einen Betrieb zu ungeplanten Kosten führen. Wer läßt ehrlich gesagt gerne seinen Besitz los und vernichtet diesen? Es beginnt oftmals mit dem Liebslingspulli und endet mit einem sehr teuren Objekt.
Zunächst einmal muß konkrete Ursachenforschung betrieben werden. In einem privaten Haushalt förmlich vom Keller bis zum Dach, in einem Betrieb sind darüber hinaus noch Wege der Warenbewegungen, Anlieferungen etc. von großem Interesse.
Der Einsatz von Pheromonfallen ist nur ein Werkzeug während der Bekämpfungsphase, wobei es hier auch ganz unterschiedliche Produkte gibt. Es liegt daher an uns als Schädlingsbekämpfer die für unseren Kunden richtige qualitative und quantitative Auswahl zu treffen und ergänzend ihm bei seinen Reinigungsprozessen mit unserem Fachwissen zu unterstützen. Wir kennen die bekannten Verstecke der Motten und können daher gezielt gegen das bestehende Problem vorgehen. Gerade in Lebensmittelbetrieben werden die Motteneier in kleinste Ritzen von Maschinen aber auch Lagerregalen nahezu unsichtbar abgelegt.
Es gibt auch die Möglichkeit je nach Objekt und Befall einen Einsatz von sogenannten Nützlingen (Schlupfwespen) in Betracht zu ziehen. Jedoch müssen auch hier Parameter für einen erfolgreichen Einsatz gegeben sein. Der Einsatz solcher Nützlinge unterliegt zudem einigen Verhaltensregeln, die man einhalten sollte, um am Ende erfolgreich zu sein.
Wir empfehlen auf jeden Fall bei einem Befall von Kleidermotten nicht befallene Kleidungsstücke in „Sicherheit“ zu bringen. In Betrieben kann dies nach einer visuellen Prüfung ein bestimmter Lagerbereich sein, im privaten Umfeld hilft auch das Lagern in Vakuumsäcken.
Befallene Kleidungsstücke zu waschen ist stets eine gute Lösung, sollte dies allerdings bei möglichst hohen Temperaturen (ca. 60° C) geschehen. Für den Fall, dass die Kleidungsstücke wasserempfindlich sind, kann eventuell auf Mittel auf Waschbenzinbasis zurückgegriffen werden. Einfrieren hat sich nicht als sinnvoll herausgestellt, können die Larven (Raupen) selbst bei tiefen Minustemperaturen einige Wochen lang unbeschadet überleben.
Bei einem Befall von Lebensmittelmotten gilt analog das Schützen von noch nicht befallenen Waren. Hier zu eignet sich gerade in privaten Haushalten und Großküchen der Einsatz von luftdichten Gläsern und Kunststoffbehältnissen. Abgepackte Artikel sollten permanent einer regelmäßigen Sichtkontrolle unterzogen werden, ist es gut möglich, dass Motten über diese Kanäle eingeschleppt werden und sich im Befallssubstrat vermehren.