Flöhe

Hunde- und Katzenflöhe

(lat. Ctenocephalides canis & Ctenocephalides felis)
Bekannte Akteure des 20. Jahrhunderts
Einschleppung der Flöhe

Wer hat nicht schon einmal von einem Flohzirkus gehört? In der Mitte des 20. Jahrhunderts waren sie die Attraktion auf Jahrmärkten schlechthin.
Die flügellosen Insekten mit den kräftigen Sprungbeinen, harten Chitinpanzern und seitlich abgeflachten Körpern, werden heutzutage nur noch als lästige Parasiten betrachtet, leben sie auf Kosten ihres Wirtes, indem sie sein Blut mit ihren stechend-saugenden Mundwerkzeugen einmal täglich zu sich nehmen. Als Wirt kommen Menschen und Tiere (Säugetiere) in Betracht.

Flöhe durch Katzeen im Haushalt

Flöhe gelangen oftmals durch Einschleppung in die eigenen vier Wände. Haustiere wie Katzen und Hunde sind hierfür vorrangig verantwortlich.
Flöhe können aber auch draußen im näheren menschlichen Umfeld wie in beispielsweise Vogelnestern, Nistkästen, Futterhäuschen, auf Igeln und Mardern auftreten oder einfach durch eine Reise mitgebracht werden.

Flöhe auf Igel

Nicht alle Floharten verfügen über Augen, was neben den Stachelkämmen an der Unterseite des Kopfes und am Hinterrand des ersten Brustrings, sofern überhaupt vorhanden, als Unterscheidungsmerkmal der einzelnen Arten gesehen wird.

Ihre Larven („Jungtiere“ der Flöhe) haben auf jeden Fall augenlose Kopfkapseln, sind beinlos und behaart.
Die Larven ernähren sich neben Blutkot der adulten Flöhe auch von Haaren und Hautschuppen. (allgemein keratinhaltige Nahrung)

Das Blut, welches die adulten Flöhe saugen, ist allerdings nur von lebenden Wirten von Interesse, verändert sich die Konsistenz und auch die Temperatur bei toten Lebewesen derartig negativ, dass Flöhe spätestens dann ihren Wirt automatisch verlassen.

Flohbefall bei Hunde

Von den gut und gerne 2.400 bekannten Floharten sind über 70 davon heutzutage in Deutschland vertreten. Der Katzenfloh (lat. Ctenocephalides felis) tritt dabei in 85% aller Flohbefälle am häufigsten in Erscheinung. Menschflöhe (lat. Pulex irritans) konnten aufgrund zunehmender Hygienebedingungen zurückgedrängt werden und spielen, genauso wie Hundeflöhe (lat. Ctenocephalides canis), fast keine Rolle mehr.

Die winzigen, durchschnittlich nur 2 - 6 mm (je nach Art) großen, Plagegeister ernähren sich vom Blut warmblütiger Tiere. Somit sind klassisch Hunde und Katzen, sowie auch Tauben und Hühner, aber auch Ratten Träger von Flöhen. Bei Flöhen unterscheidet man grob nach Pelz- und Nestflöhen. Wie die Namen es bereits andeuten gibt es somit Flöhe, welche dauerhaft auf ihrem Wirt zuhause sind (Pelzflöhe) und solche, welche sich Nestern bzw. auf den Schlafplätzen der Säugetiere es sich bequem gemacht haben. Zusammengefasst werden sie alle als Ektoparasiten bezeichnet und in der Schädlingsbekämpfung als Gesundheits- und Hygieneschädlinge eingestuft.

Flöhe im Tierfell

Flöhe überfallen ihren Wirt i.d.R. nachts, wenn dieser schläft. Nestflöhe, mit stark ausgeprägten Sprungbeinen, fühlen sich dann besonders von dem Kohlendioxidausstoß ihrer schlafenden Wirte angezogen. Einmal von einem Floh gestochen führt dies zu Hautirritationen und einem starken Juckreiz. Durch ihre Bisse können Bakterien übertragen werden. Ein Kratzen wiederum kann zu Entzündungen an den Einstichstellen führen.

Rattenflöhe (lat. Nosophyllus fasciatus) sind nicht wirtstreu und werden deshalb auch als Pestflöhe bezeichnet, können sie diese Krankheit ohne Weiteres übertragen. Katzen- und Hundeflöhe hingegen sind ihren Wirten treu und für Menschen weniger gefährlich.

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Schadwirkung von Flöhen?

Da Flöhe als Gesundheits- und Hygieneschädlinge eingestuft sind, können sie in Bezug zu Waren, Lebensmitteln, Gebäuden, Maschinen und Anlagen nahezu als harmlos eingestuft werden. Treten sie allerdings in Hotels, Krankenhäusern, öffentlichen Verkehrsmitteln etc. auf, sollten befallene Bereiche direkt gesperrt und durch einen Schädlingsbekämpfer begutachtet und bekämpft werden.
Flöhe stechen charakteristisch mehrfach in einer Reihe (Probestiche) und nehmen dadurch das benötigte Blut ein Mal pro Tag auf.

Pirminius Bandwürmer

Sie sind durch dieses Verhalten auf jeden Fall als Überträger von Bakterien, Viren und Bandwürmern zu sehen.
Bandwürmer tragen speziell Katzen- und Hundeflöhe als sogenannte Zwischenwirte in sich, welche leicht auf Kinder übertragen werden können. Ein bekannter und weltweit verbreiteter Hundebandwurm ist der Dipylidium caninum (auch Gurkenkern- oder Kürbiskernbandwurm genannt).

Ende des 19. Jahrhunderts galten selbst Menschenflöhe neben den Rattenflöhen als Überträger der gefürchteten Beulenpest. Sie ließ die Lymphknoten am Hals, den Achseln und an den Leisten drastisch anschwellen und gab der Krankheit dadurch ihren Namen.
Der nur noch kaum auftretende Menschenfloh kann in seltenen Fällen durch seinen Stich die Pest übertragen. Der Rattenfloh hingegen hat an seiner Wirkung nichts eingebüßt. Dies dürfte allerdings nur noch in Regionen möglich sein, wo es trotz deutlich verbesserter hygienischer Bedingungen zu Pesterkrankungen kommt.

Flöhe einschleppen

Erstaunlicherweise zählten selbst in jüngster Vergangenheit Erdteile wie Mittel- und Südamerika, der Westen der USA, Russland und China dazu. Würde ein solch infizierter Floh über beispielsweise Ratten eingeschleppt werden, wäre die Ausbreitung auch in Europa durchaus wieder denkbar.

Bei befallenen Haustieren und Menschen lösen die Parasitenstiche einen intensiven und großflächigen Juckreiz aus. Als Folge des Kratzens ergeben sich offene Hautstellen, die sich entzünden können. Allergische Reaktionen nach einem Stich sind normal, da dadurch Speicheldrüsensekret in die erzeugte Wunde abgegeben wird. Dieses Sekret verhindert beim Saugen ein Verklumpen des Blutes.
Bei Entzündungen, starken Rötungen und sonstigen Beschwerden sollte auf jeden Fall umgehend ein Arzt aufgesucht werden, kann es schnell zur Bildung von Ekzemen (entzündliche Hauterkrankungen) kommen.
Zudem ist die Übertragung von Streptokokken und Staphylokokken, beides Bakterien, möglich. Erstgenannte können eine Sepsis (Blutvergiftung) auslösen, wo hingegen die Zweiten zu einer starken Übelkeit mit Erbrechen und schweren Durchfällen führen.
Hunde- und Katzenflöhe sind wirtstreu und gehen nur bei einem engen Zusammenleben mit dem Menschen auf diesen über.

Hundewelpe mit Flöhe

Tiere sollten auch immer direkt bei einem Veterinärmediziner vorgestellt werden, damit dieser entsprechende Behandlungen einleiten kann.

In der Schädlingsbekämpfung widmen wir uns nur der allgemeinen Situation, behandeln jedoch zu keiner Zeit Haustiere oder gar Menschen.

Vom Einsatz frei verkäuflicher Flohmittel, in etwa Zoohandlungen, wird abgeraten, kann es sich hierbei auch um sogenannte Selbstvernebler handeln. Das Handling bedarf tiefgehender Kenntnisse in der Anwendung und sollte aus unserer Sicht nicht bedenkenlos durchgeführt werden. Wir beraten Sie gerne in Ihren eigenen vier Wänden und freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

Wie entwickeln sich Flöhe?

Entwicklungsstadien der Flöhe

Nach der oftmals stundenlangen Paarung, welcher eine Blutaufnahme voranging, legt das Weibchen die Eipakete (ca. immer 10 Eier zusammen) wahlweise direkt auf dem Wirt oder auf dem Boden in beispielsweise Teppichen, Matratzen, Schlafstätten von Haustieren (z.B. Hunde- oder Katzenkörbchen) ab.
Da dies Energie verbraucht, werden zwischendurch immer wieder Blutaufnahmen eingeschoben.
Ein Weibchen kann während der Dauer ihres Lebens bis zu 400 Eier legen und eine Vermehrung ist dabei ganzjährig möglich.
Die Larven schlüpfen bereits nach wenigen Tagen und ernähren sich ab diesem Moment vom Blutkot der adulten Flöhe. Im letzten Entwicklungsstadium verpuppen sich die Larven und verharren in diesem Zustand, bis sie durch einen äußeren Reiz förmlich herausspringen und sich ihren Wirt suchen. Als Reiz reicht hier eine einfache Erschütterung wie ein Fußtritt aus. Die Larven sind derartig sensibel, dass sie diesen Impuls als eine Art Weckruf erachten und schlüpfen. Bleibt dieser Reiz hingegen aus, können die Larven über Monate bis hin zu zwei Jahren im Puppenstadium verharren.
Vom Betreten eines längeren Leerstands, in welchem ein Flohbefall vermutet wird, geht daher eine besondere Gefahr aus. Es kommt hier schlagartig zum Massenschlupf und der genannten Wirtssuche.

Flohbefall ermitteln & bekämpfen

Kratzt sich Ihr Vierbeiner auffallend häufig oder konnten Sie bereits im Fell des Tieres kleine schwarze Krümel (evtl. Flohkot) oder gar helle, weiße Floheier entdecken, dann ist es an der Zeit zu handeln.

Flohbefall bei Katzen

Sollte dann Ihr Liebling es sich noch in Ihrem Bett gemütlich gemacht haben, stehen die Chancen groß, dass auch hier Floheier über kurz oder lang abgelegt werden. Der ständige Liegeplatz dürfte aber auf jeden Fall schon einen Befall aufweisen.
In diesem Fall zögern Sie bitte nicht und suchen auf jeden Fall einen Tierarzt auf. Nur dieser kann Ihnen entsprechend helfen und bei Ihrem Tier für Abhilfe sorgen.

Sollten Sie selbst in einer Form bereits betroffen sein, suchen Sie einen Arzt Ihres Vertrauens auf.
Unsere Hilfe in der Schädlingsbekämpfung setzt bei Ihrem Zuhause an und wir können hier auf Wunsch eine aktive Flohbekämpfung einleiten.

Flöhe bekämpfen durch Staubsaugen

Ein häufiges Staubsaugen im gesamten Haushalt bzw. Befallsbereich inklusive der Schlafstätten Ihrer Haustiere (Katzen- oder Hundekörbchen) kann einen Schlupf der Flohpuppen auslösen und ist gewünscht. Zudem werden beim Saugen Eier und Larven mit aufgesaugt. Der Staubsaugerbeutel sollte allerdings nach dem Gebrauch in der Form entsorgt werden, dass keine aufgesaugten Bestandteile herausfallen können.

Sollten die Schlafstätten der Haustiere bis 60° C waschbar sein, empfiehlt es sich dies umgehend zu tun und den Vorgang wöchentlich zu wiederholen.

Zur Überprüfung eines Befalls in besagten Schlafstätten aber auch des eigenen Bettes kann ein feuchtes Tuch langsam darüber abgezogen werden. Verfärbt sich dieses rötlich-schwarz, könnte es sich hierbei um Blutkot der Flöhe handeln.
Unsere Maßnahmen beginnen in der Praxis mit dem Einsatz einer Wärmelampe in Verbindung mit einer Klebefläche. Dadurch ermitteln wir die Flohart auf der einen Seite und können ergänzend dazu Insektizide zur Bekämpfung ausbringen. Diese wirken wiederum entweder auf die Entwicklung der Flöhe ein (Entwicklungshemmer), oder schädigen deren Nervensystem nachhaltig, was zum Tod der Parasiten führt.

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