Fliegen sind uns Menschen bereits seit tausenden von Jahren bekannt und begleiten uns von Epoche zu Epoche auf der ganzen Welt (artenabhängig) und das selbst in großen Höhenlagen und allen möglichen Klimazonen.
Weit über 60.000 Arten sind mittlerweile aus der Ordnung der Diptera (Zweiflügler) bekannt, welche sich wiederum in 100 Familien unterteilen lassen.
Mittlerweile empfinden allerdings die meisten Menschen die sechs-beinigen Zweiflügler als störend.
Ihr zweites Flügelpaar (hinten) ist mittlerweile zu sogenannten Schwingkölbchen umfunktioniert und unterstützt sie bei ihren Luftmanövern und der Orientierung im dreidimensionalen Raum.
Am Kopf stechen die großen Facettenaugen hervor, die Antennen sind eher kurz, die Mundwerkzeuge stechend saugend oder tupfend, die Flügel häutig und an den Beinen finden sich Krallen, welche als Haftlappen bezeichnet werden.
Ihr Gewicht und ihre Größe variieren stark. Manche von ihnen sind unter einem Millimeter groß und wiegen weniger als ein Gramm. Arten aus dem tropischen Regenwald beispielsweise können nahezu bis zu acht Zentimeter an Größe aufweisen.
Sie gelten hierzulande nicht nur als Lästlinge, sondern als Überträger von Krankheitserregern, weshalb man sie keinesfalls unterschätzen sollte.
Fliegen stehen bei der Übertragung von Bakterien, Viren und anderen Krankheitserregern Insekten wie Ameisen oder Schaben nichts nach. Die Übertragung erfolgt über einen einfachen Kontakt, wie beispielsweise dem Belaufen von Oberflächen und Nahrungsmitteln, oder durch die winzig kleinen, braunen Kottröpfchen. Letztere finden sich auch häufig auf unseren Wänden im Gebäudeinneren, auf Böden und Kleidungsstücken, sowie klaren Oberflächen wie beispielsweise einem TV-Bildschirm oder gar auf unserer Bettwäsche.
Auf unserer Nahrung hingegen verschwinden sie optisch leider und werden somit unbemerkt von uns verzehrt.
Das Risiko hierbei zu erkranken ist abhängig von der Anzahl der zuvor aufgenommenen Keime und der Zeitspanne, die zwischen einer Übertragung und dem Verzehr liegt. Je länger sich jedoch humanpathogene Krankheitskeime auf unseren Lebensmitteln befinden und sich dort stündlich vermehren können, desto größer besteht am Ende die Wahrscheinlichkeit, beispielsweise an einer Salmonellose, Dysenterien (schwere Magen- und Darmerkrankungen) oder auch parasitischen Würmern (z.B. Bandwürmer) zu erkranken.
Viele Fälle bleiben natürlich hierbei unentdeckt, würde man hierzulande niemals Fliegen als primäre Ursache mit einer Erkrankung in Verbindung bringen. Darüber hinaus verfügen wir über natürliche Schutzmechanismen, welche allerdings bei einer zu hohen Belastung versagen können und es zur Erkrankung kommt.
Wir sollten uns daher darüber bewußt sein, dass durch unsere zunehmende Globalisierung auch schwere Krankheiten wie Cholera, Typhus und Ruhr auf das Konto von Fliegen gehen können.
Viele Fliegenarten, darunter die Familien der Schmeißfliegen (lat. Calliphoridae), Fleischfliegen (lat. Sarcophagidae) und die der Echten Fliegen (lat. Muscidae), verbringen einen Großteils ihres Lebens in Fleisch (auch Aas), auf Abfällen, in Kot oder allgemein verwesendem organischen Material. (z.B. Komposthaufen)
Sie werden zusammen mit den Latrinenfliegen (lat. Fannidae), Fruchtfliegen (lat. Drosophilidae), Buckelfliegen (lat. Phoridae) und den Bremsen (lat. Tabanidae) als Schadinsekten betrachtet.
In diesen Lebensräumen lauern pathogene Keime, welche von ihnen aufgenommen, transportiert und auf uns Menschen aber auch auf Nutz-, Haus- und Wildtiere, sowie Lebens- und Futtermittel übertragen werden.
Flüssige Nahrung wird direkt mit den saugenden Mundwerkzeugen aufgesaugt. Um feste Nahrung mit ihren saugenden Mundwerkzeugen aufnehmen zu können, muß diese in einen flüssigen Zustand versetzt werden. Dies geschieht durch Abgabe von Speichelsekret. Anschließend wird die Nahrung einfach aufgesaugt.
Jede Art hat selbstverständlich ihre Eigenheiten. Dennoch kann man grundsätzlich festhalten, dass es nach der Ablage von oftmals hunderten von Fliegeneiern, sich diese binnen oftmals weniger Tage oder Wochen zu beinlosen Maden (Fliegenlarven) entwickeln. Die Atemöffnung der Maden befindet sich am Hintern.
Eine Kopfkapsel fehlt gänzlich. Die Brutpflege ist sehr unterschiedlich.
Gerade die parasitären Arten achten deutlich mehr auf ihre Nachkommen, wo hingegen andere bereits nach der Eiablage ihre „Arbeit“ für erledigt betrachten. Die Hauptsache dabei ist, dass die heranwachsenden Maden ausreichend Nahrung vorfinden und dadurch erst einmal im Grundsatz die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Vermehrung gegeben ist.
Nach einer Verpuppung schlüpfen die adulten Tiere. Ihre Lebensdauer variiert von einigen Tagen bis hin zu wenigen Wochen oder Monaten. Man spricht daher nicht ohne Grund auch im Volksmund von "Eintagsfliegen" (lat. Ephemeroptera), wobei diese mit unseren hier gemeinten Fliegen biologisch betrachtet in keinem Verhältnis stehen. Dennoch leben diese Tiere zwischen wenigen Minuten bis zu max. einer Woche. Diese Zeit dient allein der Arterhaltung.