Abb. Waschbär (lat. Procyon lotor)

Wildtiere – Haustiere der Neuzeit..?

Immer häufiger tauchen Wildtiere in der Nähe menschlicher Behausungen auf und sorgen dort für Schrecken und Schäden.

Angezogen von möglichen Futterquellen durchziehen die Tiere ihre Reviere und treffen dabei immer mehr auf bebaute Landschaften durch uns Menschen. Kein Wunder, dass es dadurch immer mehr verstärkt zu Berührungspunkten zwischen Tier und Mensch kommt.

Eine umgeworfene Mülltonne ein nicht startendes Auto, gehören mittlerweile zu einem bekannten Bild.

Im Bereich der Wildtiere bewegen wir uns i.d.R. neben den geltenden Tier- und Artenschutzgesetzen bei vielen Tierarten im Jagdgesetz. Das deutsche Jagdgesetz ist vornehmlich eine Bundesangelegenheit. Die einzelnen Bundesländer jedoch, haben wiederum für sich einschränkende oder erweiternde Bestimmungen erlassen. Somit ist es stets nur richtig, sich an den Vorgaben eines jeden Bundeslandes zu orientieren und diese Bestimmungen zu beachten.

Wir leben und arbeiten ausschließlich in Baden-Württemberg, so dass unsere Angaben sich nur auf dieses Bundesland beziehen.

Wildtiere jagen

Das Bundesjagdgesetz regelt jedoch grundsätzlich welche Wildarten bejagt werden dürfen. Hierzu zählt auch der Einsatz von Fallen. Zudem finden sich hier beispielsweise im § 22 Angaben zu Schonzeiten, welche es grundsätzlich einzuhalten gilt.

Tiere, die dem Jagdgesetz unterliegen, können somit nicht durch Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen bekämpft werden. Das Töten dieser Tiere ist einem Schädlingsbekämpfer rechtlich verboten, so dass ihm in einigen Fällen nur die Möglichkeit zur Vergrämung bleibt.

Bei Nichteinhaltung der geltenden Gesetze und Bestimmungen sind oftmals hohe Geldstrafen mit bis zu EUR 5.000.-, vorgesehen.

Bekannte Wildtiere

Steinmarder
Steinmarder (lat. Martes foina)

Steckbrief:

  • Säugetier
  • Spitzname / Beiname „Automarder“
  • scharfe Krallen
  • graubraunes Fell mit hellem (weißem) Kehlfleck
  • kleine Ohren
  • kurze Schnauze
  • scharfe Zähne
  • Größe: bis zu 78 cm
  • Gewicht: 2,5 – 2,8 kg (Weibchen oftmals leichter)

Lebensweise:

  • in Wohnvierteln, Dörfern, Wäldern und Stadtzentren
  • dämmerungs- und nachtaktiv
  • Einzelgänger
  • Starkes Revierverhalten mit 20 – 600 ha
  • meidet freies Gelände
  • Paarungszeit (Ranz) Juli / August
  • Tragezeit 9 Monate
  • 3 – 5 Jungtiere pro Wurf
  • 1 Generation pro Jahr
  • Nesthocker, d.h. blind und taub geboren
  • starke Abhängigkeit vom Muttertier
  • Säugung ca. 6 – 8 Wochen
  • Muttertier zieht Jungtiere alleine auf
  • Abwanderung der Jungtiere im Alter von 4 Monaten
  • mit 2 Jahren fortpflanzungsfähig
  • Lebenserwartung: durchschnittlich 3 - 5 Jahre; im günstigsten Fall bis zu 20 Jahre
  • Nahrung: Mäuse, Ratten, Kaninchen, bodenbrütende Vögel, Junghasen, Insekten, Vogeleier, Frösche, Lebensmittelabfälle, im Sommer auch gerne Früchte

Befallshinweise:

  • Geräusche (meistens in der Nacht)
  • Kot (unförmig, länglich, knotig, feucht); Katzenkot ähnlich
  • Materialschäden
  • Tierkadaver
  • Trittsiegel (Pfotenabdrücke)

Schäden:

  • Eindringen in Hühnerställe mit hohem Schadpotential
  • Dämm- und Isoliermaterial in Autos (Revierkampf) und Dachstühlen
  • Kot und Urin

Bekämpfungsmaßnahmen:

  • unterliegt dem Jagdrecht gem. § 2 Bundesjagdgesetz
  • nur Vergrämung aus Sicht der Schädlingsbekämpfung
  • Vergrämung mit Einschränkung nur möglich während der Schonzeiten zwischen 01.03. bis 15.10.
  • keine Maßnahmen in der Säugezeit der Jungtiere möglich (März – Juni)
  • Lebendfang im befriedeten Bezirk durch Grundstückseigentümer oder Nutzungsberechtigte mit Genehmigung durch „Untere Jagdbehörde“ zulässig und mit entsprechender Sachkunde (siehe § 6 u. § 7 Bundesjagdgesetz)zulässig und mit entsprechender Sachkunde (siehe § 6 u. § 7 Bundesjagdgesetz)
  • Einsatz nur von registrierten Fallen gestattet
  • Fallenkontrolle mind. 2x täglich (morgens und abends)
  • Abdichtung von Zugängen mittels Gitter, Blechen, etc.
  • Marderabwehrkragen an Regenfallrohren
  • elektronische Einbauten in KFZs oftmals nur teuer ohne wirkliche Abhilfe
  • Aufstiegshilfen wie z.B. Bäume nach Möglichkeit kürzen
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Bei Angst sucht das Muttertier mit den Jungtieren ein neues Versteck auf. Die Jungtiere werden dabei am Nacken gepackt und von der Mutter getragen/umgezogen.

Das Anbeißen von Autokabel und Dämmstoffen dient der Reviermarkierung. Gleiches gilt für die Zerstörung von Dämmmaterial in Dachböden. Hierbei wird auch immer Kot und Urin abgegeben, was zu einer erheblichen Geruchsbelästigung führt.

Ein Marder ist in der Lage selbst große Hühnereier davonzutragen, nachdem er in Hühnerstallungen eingedrungen ist. Auch hier hinterläßt er grundsätzlich starke Verwüstungen.

WICHTIGER HINWEIS:

Für die Fallenjagd (Lebend- oder Totfangfalle) ist die Zusammenarbeit mit einem Jäger notwendig.

Diese Aufgabe obliegt nicht dem Schädlingsbekämpfer.

Baummarder
Baummarder (lat. Martes martes)

Steckbrief:

  • Säugetier
  • Spitzname / Beiname „Gelbkelchen“
  • Verwechslungsgefahr mit Wiesel
  • scharfe Krallen
  • dunkelbraunes Fell ähnlich wie ein Eichhörnchen mit cremefarbenen Kehlfleck
  • Ohren bis zu 5 cm groß
  • kurze Schnauze
  • scharfe Zähne
  • Größe: bis zu 58 cm
  • Gewicht: 1,0 – 2,0 kg (Weibchen oftmals leichter)

Lebensweise:

  • „Kulturflüchter“, d.h. lebt abseits menschlicher Zivilisation im Wald
  • gute Kletter- und Sprungeigenschaften
  • tagsüber in Baumhöhlen
  • dämmerungs- und nachtaktiv
  • Einzelgänger
  • Starkes Revierverhalten
  • Paarungszeit (Ranz) Juli / August
  • Tragezeit 9 Monate
  • 3 – 5 Jungtiere pro Wurf
  • 1 Generation pro Jahr
  • Nesthocker, d.h. blind und taub geboren
  • starke Abhängigkeit vom Muttertier
  • Säugung ca. 6 – 8 Wochen
  • Muttertier zieht Jungtiere alleine auf
  • Abwanderung der Jungtiere im Alter von 4 Monaten
  • mit 14 Monaten fortpflanzungsfähig
  • Lebenserwartung: durchschnittlich 10 Jahre; im günstigsten Fall bis zu 16 Jahre
  • Nahrung: Wühlmäuse, Ratten, Spitzmäuse, Eichhörnchen, kleine Vögel und deren Eier, Frösche, Schnecken, Insekten, Aas, Früchte, Beeren und Nüsse
  • Anlegen vor Vorräten im Herbst für die kalte Jahreszeit

Befallshinweise:

  • keine, da Waldbewohner

Bekämpfungsmaßnahmen:

  • unterliegt dem Jagdrecht gem. § 2 Bundesjagdgesetz
  • nicht erforderlich

 

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Wildhase
Wildkaninchen (lat. Oryctolagus cuniculus)

Steckbrief:

  • Säugetier
  • Familie der Hasen
  • graues bis rostbraunes Fell
  • relativ kurze Ohren (6 – 8 cm)
  • Größe: bis zu 50 cm
  • Gewicht: 1,2 – 2,3 kg

Lebensweise:

  • „Kulturfolger“, bevorzugt Böschungen, Stranddünen, Deiche, Bahndämme, Gärten und Parks
  • legt weiträumige Gänge in sandigen und lockeren Böden mit mehreren Ein- und Ausgängen sowie Wohnkesseln an
  • Gänge bis zu 3 m tief und 45 m lang
  • Aktivität morgens und zur Dämmerung
  • in Verbänden lebend
  • Paarungszeit zwischen März und Juli
  • Tragezeit ca. 30 Tage
  • 4 – 8 Jungtiere pro Wurf
  • 5 – 6 Würfe pro Jahr
  • ausgewachsen nach 9 Monaten
  • Nesthocker, d.h. blind und taub geboren
  • mit 4 – 5 Monaten fortpflanzungsfähig
  • nach 9 Monaten ausgewachsen
  • Lebenserwartung: bis zu 9 Jahre möglich; oftmals aufgrund natürlicher Feinde nicht erreicht
  • Nahrung: Pflanzenfresser bevorzugt Rüben, Kohl, Mais, Wurzeln, Kräuter etc.

Befallshinweise:

  • Nagespuren an Nutzpflanzen und Gehölzrinden
  • Trittsiegel (Pfotenabdrücke)

Bekämpfungsmaßnahmen:

  • unterliegt dem Jagdrecht gem. § 2 Bundesjagdgesetz
  • keine Handlungen durch Schädlingsbekämpfer erlaubt

Natürliche Feinde & Krankheiten:

  • Rotfuchs, Marder, Wiesel, Iltis, Greifvögel, Eulen, Raben, Krähen, Hermelin, Luchs und Wolf
  • Viruserkrankungen wie z.B. Myxomatose (Sterblichkeitsrate 40% - 60%) oder Chinaseuche (Sterblichkeitsrate von 100%)

 

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Waschbär
Waschbär (lat. Procyon lotor)

Steckbrief:

  • Säugetier
  • Kleinbär mit markanter, schwarzer Gesichtsmaske
  • buschige, schwarz geringelte Rute
  • Greifhände → Namensgebung; da es so aussieht, als würde er seine Beute „waschen“
  • Ursprung in Nordamerika (Neozoon)
  • 1927 gezielte Aussetzung von drei Waschbärpärchen in Hessen mit dem Ziel sie heimisch zu machen
  • mittlerweile Verbreitung in ganz Deutschland
  • Größe: bis zu 100 cm
  • Gewicht: 7,0 – 9,0 kg

Lebensweise:

  • hält Winterruhe von bis zu 4 Monaten
  • relativ standorttreu
  • bevorzugt als Lebensraum Laub- und Mischwälder, Vorstädte, Campingplätze, Parks, Mülldeponien
  • bewohnt hohle Bäume, Erdhöhlen, Fuchsbauten, etc.
  • guter Schwimmer und Kletterer
  • dämmerungs- und nachtaktiv
  • häufig in Kleingruppen lebend oder als Einzelgänger (abhängig vom Nahrungsangebot)
  • Paarungszeit (Ranz) Januar / Februar
  • Tragezeit ca. 63 Tage
  • 2 – 5 Jungtiere pro Wurf
  • Nesthocker für 20 Tage, da blind und taub geboren
  • lebt ca. 2 Monate beim Muttertier
  • Weibchen nach 10 – 12 Monaten, Männchen nach 20 Monaten fortpflanzungsfähig
  • Lebenserwartung: durchschnittlich 6 Jahre
  • Nahrung: Allesfresser (im menschlichen Umfeld bevorzugt Küchenabfälle und Haustierfutterreste), Lurche, Eier, Fische, Beeren, Obst, Nüsse, Vogeleier, Waldfrüchte, Weichtiere, Insekten
  • Waschbärfleisch (sehr fettig mit tranigem Geschmack) zählt als Delikatesse und wird von heimischen Metzgern verarbeitet und angeboten (Salami, Hackbällchen etc.); geschmacklich angeblich wie ein Wildhase

Befallshinweise & Schäden:

  • umgeworfene Müllcontainer auf der Nahrungssuche
  • Schädigung von Obstkulturen und Weinstöcken
  • im menschlichen Umfeld: auf Dächern und Dachböden, sowie in Zwischendecken

Bekämpfungsmaßnahmen:

  • unterliegt dem Jagdrecht
  • keine Handlungen durch Schädlingsbekämpfer erlaubt
  • Verwendung von Abwehrkragen an Fallrohren
  • Eindringstellen verschließen unter Einhaltung der Schonzeiten (Baden-Württemberg: 01.03. – 31.07.)
  • keine Maßnahmen während Aufzucht der Jungtiere von März bis Juni

Natürliche Feinde:

  • Luchs, Adler, Uhu und Fuchs


Von diesen natürlichen Feinden geht allerdings nur eine geringe Gefahr aus, sind diese nur in begrenzter Anzahl vorhanden.

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Nutria
Abb. Nutria (lat. Myocastor coypus)
Nutrias & Bisamratten
(lat. Myocastor coypus & Ondatra zibethicus)

Kunden berichten oftmals über auffallend große, schwimmende Ratten. Dann kann es sich eventuell um Bisamratten oder Nutrias handeln.
Nutrias auch Sumpfbiber oder Wasserratte genannt gehören zur Familie der Stachelratten, welche wiederum Verwandte der Stachelschweine sind. Ihr begehrtes Fell führte dazu, dass zu Beginn des 20. Jhd. Farmen in Deutschland zur Haltung errichtet wurden.

Teller mit Nutriafleisch

Ihr Fleisch stand zudem auf Speisekarten. Die DDR trug speziell in den 1960-er Jahren mit einem großen Angebot an Pelzen und Fleisch für die bestehende Nachfrage im Westen dazu bei, wobei das Fleisch oftmals in heimischen Kochtöpfen landete und in Form von Rouladen, Mettwurst und Landjägern verzehrt wurde. In ostdeutschen Gefängnissen reichte man Nutriafleisch mit Pellkartoffeln.

Ende des 20. Jhd. war der Modetrend bereits wieder zu Ende. Einige Tiere entkamen ihrer Zwangshaltung, vermehrten sich und leben heute in Deutschland an Gewässern. Die bis zu 65 cm großen und bis zu 10 kg schweren Tiere erinnern durch ihre orangefarbenen Schneidezähne an klassische Nagetiere und müssen daher diese ständig durch Fraß kurzhalten. Zu Beginn des 21. Jhd. konnte sich der Nutriabestand innerhalb von nur 10 Jahren verdoppeln.

Die Tiere sind ganztags aktiv, zeigen sich jedoch vermehrt in der Dämmerung. Sie ernähren sich von Blättern, Wurzeln von Wasserpflanzen, aber auch Schnecken, Würmern und Süßwassermuscheln. Da sie keine Winterruhe halten, besteht ihr Nahrungsbedarf ganzjährig.
Sie schätzen das Zusammenleben mit Artgenossen. Ein Weibchen bringt es pro Wurf auf bis zu 8 Jungtiere, welche wiederum bereits nach einem halben Jahr geschlechtsreif sind. Bis zu drei Generationen pro Jahr sind daher gut möglich. Nutrias können selbst in freier Wildbahn bis zu 10 Jahre alt werden.

Als ihren Lebensraum betrachten die Tiere Erdbauten im Uferbereich. Dort schädigen sie Deichanlagen und unterhöhlen die Uferbereiche. Dies führt gerade bei Hochwasser zu massiven Problemen und zu einer erhöhten Instabilität bei Straßen und Brücken. Nutrias gelten daher in der EU als invasive, gebietsfremde Art, was deren Zucht und Einfuhr verbietet.

 

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Bisamratte
Abb. Bisamratte (lat. Ondatra zibethicus)

Die Bisamratte zählt zu den größten Vertretern der Wühlmäuse und hat mit Ratten als solche nichts zu tun. Beliebt wurde diese aus Nordamerika eingeschleppte Tierart aufgrund seines Pelzes. Dieser fand allerdings je nach Modetrend mal mehr oder mal weniger seine Abnehmer. 1915 wurden die ersten Tiere in Bayern gesichtet. In den 1950-er-Jahren wuchs die Population in Deutschland derartig stark an, dass man sogar in Rheinland-Pfalz einen offiziellen Bekämpfungsdienst einrichten mußte.

Bisamratten sind mit ihren 35 cm Körperlänge und einem Gewicht zwischen 0,8 kg und 1,6 kg deutlich kleiner als Nutrias. Die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere leben in stillen Gewässern, sind mit ihren verschließbaren Ohren perfekte Taucher (bis zu 10 Minuten lang) und ihre Schwimmborsten an den Pfoten sind ein idealer Ersatz für Schwimmhäute. Die von ihnen errichteten Erdbauten liegen unter Wasser. Je nach Wasserstand müssen daher die Eingänge fortlaufend angepaßt werden.

Durch diese Grabtätigkeiten sind sie, genau wie Nutrias, verantwortlich für Schäden an Befestigungsanlagen unserer Gewässer und gefährden dadurch auch Bauten wie Straßen und Brücken.

Sie ernähren sich von Wasser- und Uferpflanzen, Gemüse, Obst, selten von Schnecken, Würmern, Krebsen und kleinen Fischen.

Die Tiere erreichen in freier Wildbahn gerade mal ein Alter von rund 3 Jahren, da bis dahin ihre Mahlzähne völlig abgenutzt sind und sie deshalb mangels Ernährung versterben. Zudem werden sie mit Vorliebe von Uhus, Rotfüchsen und Fischottern gejagt.

Dennoch schaffen sie es jährlich ihre Population um bis zu drei Generationen zu erhöhen, kann ein Weibchen ganzjährig Junge bekommen. Die Tragezeit beträgt ca. 6 Wochen und aus jedem Wurf gehen zwischen 5 und 8 Jungtiere hervor. Die kleinen Nesthocker, werden blind und nackt geboren und vollenden ihre Entwicklung nach rund vier Monaten.

 

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Europäischer Maulwurf
Europäischer Maulwurf (lat. Talpa europaea)

Steckbrief:

  • Säugetier
  • Ordnung der Insektenfresser
  • schaufelförmige Hände zum Graben
  • dünner Körperbau mit kurzem Hals
  • Europäischer Maulwurf einziger seiner Art in Mitteleuropa
  • in Eurasien und Nordamerika ca. 60 Arten bekannt
  • können schwimmen
  • Größe: bis zu 25 cm
  • Gewicht: bis zu 450 g

Lebensweise:

  • baut unterirdische, komplexe Gänge in Bodennähe
  • markante, symetrische Hügel auf Grünflächen und in Kleingärten
  • tag- und nachtaktiv
  • territorialer Einzelgänger
  • Paarungszeit meistens im Frühjahr
  • Tragezeit ca. 4 Wochen
  • 2 – 5 Jungtiere pro Wurf
  • Lebenserwartung: 3 – 6 Jahre
  • Nahrung: Insekten und deren Larven, Schnecken und Tausendfüßer

Befallshinweise & Schäden:

  • Erdhügel/Maulwurfhügel vor allem im Frühjahr und Herbst

Bekämpfungsmaßnahmen:

  • besonders geschützte Tierart nach § 1 Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV)
  • Schutz besonders geschützter Tierarten gem. Bundesnaturschutzgesetz § 44 Abs. 1 (BNatSchG)
  • Einsatz von Ultraschallgeräten für Vergrämungsmaßnahmen eher nicht zu empfehlen
  • keine sonstigen Bekämpfungsmaßnahmen gesetzlich erlaubt


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Gartenschläfer
Abb. Gartenschläfer (lat. Eliomys quercinus)
Gartenschläfer & Siebenschläfer
(lat. Eliomys quercinus & Glis glis)

Steckbrief:

  • Familie der Bilche
  • Schlafmaus genannt
  • nachtaktives Kleinsäugetier
  • Ordnung der Nagetiere
  • Unterordnung der Hörnchenverwandten
  • schwarze Gesichtsmaske („Zorro-Maske“)
  • schwarze Kopfzeichnung
  • weißes Bauchfell
  • Oberseite rotbraun bis grau
  • Größe: bis zu 18 cm ohne Schwanz
  • Schwanzlänge: ca. 12 cm
  • Normalgewicht: 50 – 120 g
  • Gewicht vor dem Winterschlaf: bis zu 130 g
  • Nahrung: Insekten, Wildfrüchte, kleine Wirbeltiere, Kleinvögel, Vogeleier, Samen und Kerne
  • Lebenserwartung: 5 – 7 Jahre
  • Natürliche Feinde: Käuze, Eulen, Füchse und Marder

Siebenchläfer
Abb. Siebenschläfer (lat. Glis glis)

Steckbrief:

  • Familie der Bilche
  • Schlafmaus genannt
  • nachtaktives Kleinsäugetier
  • Ordnung der Nagetiere
  • Unterordnung der Hörnchenverwandten
  • blaugraues, einfarbiges Fell
  • große, schwarze Augen
  • lange Tasthaare
  • ähnelt einem Eich- oder Grauhörnchen
  • größte, einheimische Schlafmaus
  • Größe: bis zu 20 cm ohne Schwanz
  • Schwanzlänge: ca. 14 cm
  • Normalgewicht: 100 – 200 g
  • Gewicht vor dem Winterschlaf: bis zu 220 g
  • Nahrung: Triebe, Knospen, Blätter, Obst und Baumfrüchte
  • Lebenserwartung: bis zu 9 Jahre
  • Natürliche Feinde: Mauswiesel, Baummarder, Waldkauz und Hauskatzen

Der Siebenschläfer hat nichts mit dem Siebenschläfertag am 27. Juni zu tun. Er erwacht bereits wesentlich früher gegen Ende April aus seinem Winterschlaf.

Lebensweise:

  • leben in Baumhöhlen, Erdlöchern, Nistkästen und Dachbereichen (Dachböden und Zwischendecken)
  • gute Kletterer
  • Einzelgänger
  • Winterschlaf von Sept. / Okt. – April / Mai
  • Paarungszeit: direkt nach dem Winterschlaf bzw. im Juni / Juli
  • Tragezeit: ca. 4 – 5 Wochen
  • 4 – 6 Jungtiere pro Wurf

Befallshinweise & Schäden:

  • Kot mit Würmern und Parasiten (bananenförmig gebogen und hausrattenähnlich)
  • Urinspuren (dienen als eigene „Duftstraßen“ der Tiere)
  • Materialschäden an Kabeln, Isolierungen
  • nächtlicher Lärm

Bekämpfungsmaßnahmen:

  • besonders geschützte Tierart nach § 1 Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV)
  • Schutz besonders geschützter Tierarten gem. Bundesnaturschutzgesetz § 44 Abs. 1 (BNatSchG)
  • Lebendfang nur in Absprache mit „Unterer Naturschutzbehörde“ und ggf. Übergabe an Wildtierstation mit dem Ziel zur späteren Auswilderung möglich
  • keine Maßnahmen während der Säugezeit der Jungtiere
  • Verwendung von Abwehrkragen an Fallrohren
Mehr dazu . .
Rotfuchs
Rotfuchs (lat. Vulpes vulpes)

Steckbrief:

  • Säugetier
  • Ordnung der Raubtiere
  • Familie der Hunde
  • rotes Fell
  • helles Bauchfell
  • buschiger Schwanz
  • Fellwechsel im Frühjahr und Herbst
  • scharfe Krallen perfekt für die Jagd
  • schneller Läufer
  • enorme Sprungkraft (1 – 2 m)
  • extrem gute Sinnesorgane (Ohren und Augen); Jagd von Mäusen auch im Schnee problemlos
  • Größe: 60 – 90 cm ohne Schwanz
  • Schwanzlänge: 35 – 50 cm
  • Gewicht: 5,0 – 8,0 kg (Weibchen etwas leichter)

Lebensweise:

  • lebt vorzugsweise in ländlichen Regionen
  • ist mittlerweile auch an Menschen und städtisches Leben gewöhnt (Parks, Campingplätze, Mülldeponien und Schrebergärten)
  • meidet dennoch direkten Kontakt mit Menschen
  • dämmerungs- und nachtaktiv
  • Einzelgänger
  • Paarungszeit in Mitteleuropa Januar / Februar
  • Tragezeit ca. 50 Tage
  • 3 – 5 Jungtiere pro Wurf
  • Jungtiere werden blind geboren
  • nach ca. 10 fortpflanzungsfähig
  • Lebenserwartung: durchschnittlich 12 Jahre
  • Nahrung: Allesfresser, Mäuse, Kaninchen, Vögel, Insekten, Amphibien, Obst, Gemüse und Aas

Befallshinweise & Schäden:

  • umgeworfene Müllcontainer auf der Nahrungssuche
  • Schäden an Nutzpflanzen
  • reißt Geflügel in landwirtschaftlichen Betrieben
  • Überträger von Krankheiten wie Tollwut oder Fuchsbandwurm an Haustiere und Menschen möglich

Bekämpfungsmaßnahmen:

  • unterliegt dem Jagdrecht
  • keine Handlungen durch Schädlingsbekämpfer erlaubt
  • Schonzeiten in Baden-Württemberg: 01.03. – 31.07.
  • keine Maßnahmen während Aufzucht der Jungtiere von März bis Juni

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